Satzung der Bettina Heüveldop Stiftung

Präambel

Bettina Heüveldop starb 2019 mit jungen 63 Jahren an Krebs. Sie war bis zum Schluss ein optimistischer Mensch und überzeugt davon, dass mit ihrem Geld Gutes bewirkt werden kann. Glückliche Umstände hatten ihr zu einem gewissen Vermögen verholfen. Sie erlag jedoch nie der Versuchung, dieses einfach zu verleben. Mit viel persönlichem Engagement hat sie es verwaltet, um es dann an die Menschen weitergeben zu können, die nicht so viele Möglichkeiten haben wie sie hatte.

Zwei Aspekte lagen der Stifterin Bettina Heüveldop besonders am Herzen:

Bildung – als Grundlage für unser aller Wohlstand und als Entwicklungschance des Einzelnen.

Es war ihr bewusst, dass sie die Diskrepanzen im Bildungssystem und der Gesellschaft nicht beseitigen kann. Durch Förderung von Bildungsmaßnahmen im weitesten Sinne wollte sie aber zumindest einigen Menschen Bildung, Ausbildung oder Weiterbildung ermöglichen. Schon bei der frühen Förderung in Krippe und Kita bis hin zur Erwachsenenbildung sollten die Menschen ihre Potentiale ausschöpfen können.

Bildungsgerechtigkeit ist nicht eingelöst, Anspruch und Wirklichkeit driften auseinander. Bildung sollte nicht an finanziellen Hürden scheitern.

Bettina Heüveldop ist im Umfeld einer humanistischen Bildung aufgewachsen und konnte sich gut mit den Ideen von Wilhelm von Humboldt identifizieren.

Der Begriff Bildung ist hier sehr vielschichtig zu sehen. Begriffe wie Wissen, Intellektualität und Kultiviertheit stehen für Bildung – doch auch die individuelle Persönlichkeit spielt eine große Rolle. Nach dem Humboldt’schen Bildungsideal ist Bildung also mehr als die reine Aneignung von Wissen. Wertebildung, Kreativität, Individualität und Persönlichkeit sowie die Entwicklung von Talenten spielen eine ebenso große Rolle. Bildung als ein Prozess der Individualisierung, durch den der Mensch seine umfassende Persönlichkeit ausbilden kann.

Auch der Philosoph Henning Kössler gibt eine dem Sinn der Stiftung entsprechende Beschreibung von Bildung, nämlich als den „Erwerb eines Systems moralisch erwünschter Einstellungen durch die Vermittlung und Aneignung von Wissen derart, dass Menschen im Bezugssystem ihrer geschichtlich-gesellschaftlichen Welt wählend, wertend und Stellung nehmend ihren Standort definieren, Persönlichkeitsprofil bekommen und Lebens- und Handlungsorientierung gewinnen“.

In diesem umfassenden Sinne soll die Stiftung tätig werden und in erster Linie Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung ermöglichen.

Wohnen und Leben Bettina Heüveldop hat ihr Wunschprojekt immer „Dorf“ genannt, mit all seinen positiven Assoziationen und Aspekten. Auch für sich selbst hatte sie sich gut vorstellen können, einmal in einem derartigen Projekt zu wohnen, in dem die vielfältigen Gesichtspunkte von Gemeinschaft- mit sozialen und ökologischen Aspekten verknüpft sind.

Ein Dorf ist erst mal ein Ort der vielen Generationen - vom Säugling bis zum Greis. Dort leben Menschen mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen, finanziellen Möglichkeiten, Fähigkeiten, Erfahrungen, Interessen, Bedürfnissen wie auch körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Im Dorf findet sich die gesamte Vielfalt, die unsere Gesellschaft ausmacht.

Das Projekt wird aber keine zufällige Ansammlung von Menschen sein. Hier ist man nichtSeite 1 von 11 24. November 2021

einfach „nur“ Nachbar, sondern Teil des Ganzen. Es kommen Menschen zusammen, welche

optimaler Weise ähnliche Eigenschaften bzw. Interessen mitbringen. Sie sind offen, sich für Gemeinschaftsbelange zu engagieren, bringen sich mit ihren persönlichen Ressourcen ein und unterstützen und helfen sich auch gegenseitig, Die Achtung, Wertschätzung, Toleranz und Akzeptanz in jeder Hinsicht sind die Grundlage für den Umgang miteinander.

Das Projekt ist eine umfassende Wohn-, Lebens-, Erfahrungs-, Austausch- und Lerngemeinschaft mit besonderem Augenmerk auf soziale Aspekte. Die Bewohner pflegen die Gemeinschaft und übernehmen zusammen Verantwortung. Insbesondere willkommen sind Menschen, die der Fürsorge bedürfen.

Ein Projekt wie dieses ist keine Insel und so geht hier auch um die Förderung des raumübergreifenden Gemeinschaftslebens z.B. durch Patenschaften oder Kooperationen mit Kitas, Schulen, Seniorenheimen, Sport- oder Kulturvereinen im sozialen Umfeld des Projekts.

Besonders am Herzen lag der Stifterin eine ökologische und nachhaltige Bauweise mit möglichst natürlichen Baustoffen. Dabei dachte sie auch an die Erprobung neuer Verfahren und Materialien in einem Musterhaus. Auch in diesem Haus werden Menschen wohnen, um so den Nachweis der Machbarkeit und Wirksamkeit zu erbringen.

Weitere Aufgaben der Stiftung sind u.a. auch die Gründung und Förderung von Vereinen und Institutionen, welche die Projekte direkt unterstützen und/oder nach den gesetzlichen Regeln gemeinnützig oder sozial tätig sind.

Die Stiftung ist außerdem aktiv bei der Akquise von Geld- und Sachmitteln und der Publikation ihrer Ideen und Grundsätze in den Medien und anderen öffentlichen Plattformen.

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